Wachsflecken richtig entfernen

Woraus bestehen Kerzen?

Wenn man es heutzutage mit Wachsflecken zu tun hat, handelt es sich überwiegend um Kerzenwachsflecken. Sie bestehen aus Paraffin, aus Stearin und aus Honigwaben.

Paraffin ist ein Nebenprodukt der Erdölproduktion. 90 Prozent der Industriekerzen in Europa werden aus Paraffin hergestellt. Das Paraffin wird aufwendig gereingt und wird zu einer weißen, geruchsneutralen Masse aus der wunderschöne Kerzenmodelle werden können, welche dann störungsfrei abbrennen.

Stearin ist biologisch abbaubar und besteht zu 880 bis 100 Prozent aus pflanzlichen Fetten, wie Palm- oder Kokosfett. Der eventuelle Rest besteht aus tierischen Fetten, wie Rindertalg. Eine Stearinkerze ist härter als eine Paraffinkerze und brennt mit weniger Rußentwicklung ab. Reine Stearinkerzen machen etwa sieben Prozent der industriell produzierten Kerzen aus. Es gibt auch Mischkerzen, welche zu etwa 80 Prozent aus Paraffin und zu etwa 20 Prozent aus Stearin bestehen.

Bienenwachs wurde bereist in der Antike verwendet. Im Mittelalter gab es im Klöstern und Kirchen ausschließlich Bienenwachskerzen. Um ein Kilogramm Wachs zu produzieren benötigen die Bienen vier bis zehn Kilogramm Honig. Frisch ist Bienenwachs weiß, dann nimmt er Honig und Pollen auf und erhält seine gelbliche Färbung. Bienenwachskerzen sind ein teuer, da es ein knapper Rohstoff ist. Nur etwa 0,5 Prozent der hergestellten Kerzenproduktion ist aus Bienenwachs.

Wie entstehen Wachsflecken?

Egal aus welcher Wachsart die Kerzen produziert wurden, allen gemein ist, dass sie in der Mitte einen oder mehrere Dochte haben. Diese Dochte werden angezündet, die Hitze der Flamme schmilzt das Kerzenwachs und damit kann es zu Kerzenwachsflecken kommen, beispielsweise durch schräges halten beim Transport, durch einen Windstoß, Umfallen oder durch ungleichmäßiges Abbrennen. Dadurch sind Wachsflecken besonders unangenehm, weil das heiße flüssige Wachs gut in andere Materialien eindringt, dort erkaltet und hart wird. Wie die Flecken aus den unterschiedlichen Stoffen wieder herausgehen, verrät der nachfolgende Text.

Grundsätzliches zur Fleckentfernung

Nach dem Lösen des eigentliches Fleckes können Farbrückstände bleiben. Hier ist zu beachten, dass die farblichen Rückstände fetthaltig sind und dementsprechend nicht mit kaltem Wasser zu beseitigen sind. Es muss eher zu Alkohol, Waschbenzin oder Spiritus gegriffen werden.

Wachs aus Leder lösen

Es ist ein durch Gerbung haltbar gemachtes natürliches Material. Es ist Tierhaut. Das nicht komplett versiegelte Material, nimmt Fett ebenso gut auf, wie menschliche Haut. Je unbehandelter das Leder ist, je anfälliger ist es für Flecken. Zuerst lässt man es abkühlen und löst die groben Stücke. Falls der Fleck auf einer Lederjacke ist, die Jacke so positionieren, dass beim Lösen des Flecks kein anderer Teil der Lederjacke bekleckert wird. Dann benötigt es ein Absorptionspulver aus der Apotheke, wie Magnesiumpulver oder Kreidestaub und einen Föhn. Die warme Luft schmilzt vorhandene Wachsreste im Leder. Das Pulver einreiben. Abkühlen lassen und mit einer Bürste oder einem Staubsauger herausnehmen. Bleiben fettige Farbreste zurück, vorsichtig an einer unauffälligen Stelle probieren, wie das Mittel der Wahl auf die Lederjacke wirkt.

Kerzenwachs aus waschbaren Textilien, wie einer Jeanshose und Kleidung lösen

Ruckzuck ist es passiert, ein Wachstropfen fliegt durch die Luft und landet auf der schicken Kleidung. Hier spielt die Hitzeempfindlichkeit der Kleidung eine große Rolle, eine Jeanshose verträgt mehr Temperatur als eine feine Seidenbluse. Für eine genaue Kontrolle der Hitzeeinwirkung empfiehlt sich ein Bügeleisen, ohne Dampfausstoß oder mit abschaltbarem Dampf und ein Löschpapier. Nun legt man das Löschpapier auf den Fleck und geht vorsichtig mit dem Bügeleisen darüber. Die Temperatur verflüssigt den Fleck wieder und das Papier zieht alles wie von Zauberhand aus dem Gewebe.

Kerzenwachs aus Tischdecken lösen

Die Tischdecke in den Gefrierschrank stecken. Dann kann der gefrorene Wachsfleck vorsichtig abgehoben werden. Anschließen die Tischdecke in die Waschmaschine stecke und den Rest auf dem herkömmlichen Reinigungsweg säubern. Ist der Fleck noch frisch, kann ein Küchenkrepp in den Wachstropfen gelegt werden und so schon große Teile des Fleckes vor dem Erkalten entfernen.

Kerzenwachsflecken vom Boden, Möbeln, der Ablage oder glatten Oberflächen lösen

Wichtig ist, dass das bekleckerte Material hitze- und feuchtigkeitsbeständig ist. Dazu benutzt man ein Schwammtuch und kochende Wasser. Das Schwammtuch wird auf den Wachsklecks gelegt. Dann wird vorsichtig das kochend heiße Wasser darüber gegeben. Der Wachsklecks wird durch das heiße Wasser weich und vom Schwammtuch aufgesaugt. Wird das Schwammtuch weggenimmen, ist der Fleck wie von Zauberhand verschwunden. Bei bunten Wachsklecksen verbleiben eventuell Farbrückstände. Handelt es sich um eine Oberfläche aus Holz, die Rückstände mit Olivenöl wegreiben, auf dem Boden bekämpft Verdünnung für Kunstharzlacke die Farbreste und bei Glas hilft Nagellackentferner die restliche Farbe.

Verträgt die Unterfläche keine Hitze und oder kein Wasser, beispielsweise bei unbehandeltem Holz, Naturstein oder Beton, hilft Kälte weiter. Die Kälte kann von Eiswürfeln oder von Kältespray kommen. Ist der Wachsklecks eingefroren, kann er vorsichtig mit einem Messer ohne Wellenschliff entfernt werden. Bei einem Boden aus Naturstein ist extreme Vorsicht angesagt, hier kann eventuell auf einen Fachmann zurückgegriffen werden. Bei einer Ablage oder Möbeln mit Beschichtung vorsichtig vorgehen, damit sich die Beschichtung nicht ablöst.

Ist Hitze nicht das Problem, dann kann ein Küchenkrepp und warme Luft aus dem Föhn Weiterhilfen. Mit Hitze den Fleck einweichen und mit dem Küchenkrepp vorsichtig abtupfen.

Kerzenwachsflecken aus der Couch, dem Polster, dem Sofa oder dem Teppichboden lösen

Die Kerzenwachsflecken kinderleicht mit Wärme aus dem Gewebe lösen. Küchenkrepp oder zur Not einen Papierkaffeefilter nehmen und auf den Flecken legen. Dann mit Wärmeeinwirkung den Fleck aufweichen und mit dem Papier aufsaugen. Sollten Farbreste auf dem Teppichboden oder den Möbeln verbleiben vorsichtig mit entsprechenden Mitteln entfernen.

Auch hier kann statt heiß, kalt gearbeitet werden. Eiswürfel in einen Plastikbeutel geben oder ein Kühlakku nutzen. Das Eis oder das Akku auf den Kerzenwachsfleck legen. Nach kurzer Zeit ist der Fleck gefroren und kann vorsichtig mit einem Messer ohne Wellenschliff abgehoben werden.

Ein extrem interessanter Tipp ist, einen Arbeitshandschuh anziehen und einen Nylonstrumpf nehmen. Nun reibt man mit dem Nylonstrumpf auf dem Fleck. Durch die Reibung entsteht Wärme und der Fleck wird weich. Der Nylonstrumpf saugt dann die Flüssigkeit auf. Allerdings muss beim Reiben aufgepasst werden, dass der Fleck nicht tiefer in den Stoff einreibt.

Kerzenwachsflecken lösen, kinderleicht

Man sieht also an der Aufzählung, wie man Kerzenwachsflecken aus verschiedenen Stoffen und von verschiedenen Oberflächen rückstandslos herausbekommt. Im Prinzip nutzt man dazu etwas kaltes oder etwas warmes und etwas, dass dann den verflüssigten Fleck aufsaugt oder den hart gefrorenen Fleck abhebt. Dazu benötigt man nichts außergewöhnliches. In den meisten Haushalten wird sich das angesprochene Werkzeug finden. So kann man kinderleicht gleich losgehen, sobald ein Wachskerzenfleck entstanden ist. Diese Tipps funktionieren ebenfalls hervorragend, wenn es sich bei dem Fleck um Enthaarungswachs handelt. Dabei gilt wie bei allen anderen Flecken, je schneller ein Fleck nach seiner Entstehung behandelt wird, um ihn wieder loszuwerden, desto besser lässt sich ein Fleck nachhaltig entfernen. Bei der Behandlung von Kerzenwachsflecken ist ein wenig Geduld angesagt. Egal, für welchen Weg man sich entscheidet, es benötigt immer ein wenig Zeit.